In der Erwachsenenbildung hört man verschiedene Begriffe wie Fortbildung, Weiterbildung, Ausbildung, oder Umschulung… was sind die Unterschiede?
Sobald du dich für deine Karriere mit verschiedenen Möglichkeiten des Ausbaus deiner beruflichen Qualifikationen zum ersten Mal genauer beschäftigen, werden Sie bei der Recherche mit vielen Begriffen konfrontiert, deren Bedeutung auf den ersten Blick einander stark ähnelt und die manchmal in der Umgangssprache auch synonym verwendet werden.
Tatsächlich gibt es aber grundsätzliche Unterschiede, die im Folgenden genauer erläutert werden.
Persönliche und berufliche Bildung
Der erste grundlegende Unterschied liegt darin, ob eine Weiterbildung aus persönlichem Interesse durchgeführt wird oder aus Ambitionen für einen beruflichen Aufstieg.
Persönliche Weiterbildungsmaßnahmen können oft nicht finanziell gefördert werden. Hierunter fallen unter anderem Sprachkurse, die du ausschließlich für deine nächste Urlaubsreise belegst, oder Kochkurse – diese können nur als berufliche Weiterbildung eingestuft werden, falls du schon als Koch arbeitest oder eine Umschulung für diesen Beruf anstrebst. Ebenso werden Kurse zur Verbesserung deiner Computerkenntnisse als persönliche Weiterbildung eingestuft, falls die Lerninhalte nichts mit deiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit zu tun haben.
Berufliche Bildung muss immer eine direkte thematische Verknüpfung mit deinem derzeitigen oder in naher Zukunft geplantem nächsten Beruf aufweisen.
Welche Maßnahmen gehören zu einer Fortbildung?
Sobald du dich im gelernten Beruf für eine höhere Ebene qualifizieren möchtest, oder neue Aufgabenbereiche zugeteilt bekommen hast, ist es Zeit für eine Fortbildung. Klassische Fortbildungen sind ergänzende und spezifische Bildungsmaßnahmen, die oft bei der IHK oder staatlichen Prüfungsausschüssen angeboten werden.
Deine bisher schon erworbenen beruflichen Kompetenzen und Kenntnisse (von der Berufsausbildung oder dem Studium) werden durch Fortbildungen erhalten, aktualisiert oder erweitert. Fortbildungen sind im Vergleich zu Weiterbildungen sehr viel kürzer, oft handelt es sich um Seminare, die nur ein paar Tage oder Wochen dauern, und für deren erfolgreichen Abschluss eine Teilnahmebestätigung oder ein Zertifikat ausgestellt wird, das beim Arbeitnehmer vorgelegt werden kann, der oft die Kosten übernimmt.
Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung wird eine Fortbildung nach Sozialgesetzbuch III als eine Form der Weiterbildung definiert. Das Ministerium unterscheidet in der Weiterbildung allgemein zwischen Aufstiegsfortbildungen (für den beruflichen Aufstieg in eine höhere Position, oft mit Abschlussprüfungen verbunden), Anpassungsfortbildungen (für den Erwerb zusätzlicher Fähigkeiten, die du an deinem Arbeitsplatz benötigst) und Umschulungen (für das Erlernen eines komplett anderen Berufes).
Was genau ist also eine Weiterbildung?
Weiterbildungen sind zunächst einmal sehr viel kosten- und zeitintensiver als Fortbildungen.
Der nächste Unterschied ist, dass Weiterbildungen nicht direkt mit deiner derzeitigen Arbeitsstelle zu tun haben müssen, sondern einer kompletten Erweiterung deines Qualifikationsprofiles dienen kann – entweder für einen umfassenden Ausbau deiner Fachkenntnisse oder für eine berufliche Neuorientierung. Es kann sich hierbei um eine weitere Ausbildung, ein Zweitstudium, Aufbaustudium oder ein Fernstudium handeln.
Das Ziel der beruflichen Weiterbildung ist die Eröffnung besserer Jobperspektiven, entweder nach einer Arbeitslosigkeit oder als Fortschritt in deinem aktuellen Job. Auch allgemeinbildende Kurse und erweiterte Bildungsabschlüsse werden als Weiterbildung definiert.
Die Kosten für die Weiterbildung werden vom Arbeitgeber getragen, falls die Initiative in beider Interesse genommen wurde und einem Fortbestehen in dem Unternehmen dient.